Blindspot Interview

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Im Vorfeld des Blindspot-Workshops am 2. Juni in Basel habe ich für euch noch dieses exklusive Interview entdeckt im Jahresbericht 2011. Damals fand der Event in Zürich statt und Baschi war auch schon dabei als Laureus-Botschafter.

(Quelle: Blindspot Jahresbericht 2011)
Mir sitzt ein sympathischer junger Mann gegenüber, der Blindspot als Botschafter der Laureus Stiftung Schweiz bereits mehrere Male besucht hat. Sebastian Bürgin alias Baschi, Mundartrocker aus der Region Basel, bringt bei seinen Besuchen immer viel Wind mit und erzeugt einigen Wirbel. Seine Frische schätzen unsere Kids und die daraus erzeugte Stimmung schwappt jeweils auch auf die Erwachsenen über. Beim gemeinsamen Gespräch in Basel erläuterte Baschi seine klare Haltung zu integrativen Projekten und philosophierte über Effekte, welche durch die Projekte von Blindspot ausgelöst werden.

Was fällt dir eigentlich während deinen Besuchen bei Blindspot besonders auf?
Die lockere und familiäre Atmosphäre. Und die natürliche Art, wie ihr die Dinge aufzieht: dadurch kann man sich selber auch gleich viel natürlicher geben, und das fördert das Miteinander ungemein. Bei meinem ersten Besuch war ich sehr nervös, fühlte mich aber gerade durch die bestehende Lockerheit sofort wohl. Ihr von Blindspot habt das schon extrem gut im Griff.

Das könnte nun den Eindruck erwecken, wir von Blindspot hätten ein leichtes Spiel… Denkst du, dass es einfach ist, integrative Projekte durchzuführen?
Nein, ich bin mir sicher, dass der Aufwand für integrative Projekte gross ist. Umso besser finde ich es, wenn man sich von diesem Aufwand nicht abhalten lässt und einfach mal loslegt und schaut, was man damit erreichen kann.

Müsste es mehr solche Angebote geben?
Es wäre sowieso besser, man würde sich weniger in seinem eigenen Gärtchen bewegen. Dass Angebote mit integrativem Charakter durchaus Spass machen können, habe ich z. B. in Zürich bei eurem Blindspot – Metro Anlass gesehen. Ihr nutzt einfach geile Transportmittel und setzt sie super um: Sport oder eben auch Musik und Tanz. Jeder der in Zürich dabei war, kann das bestätigen.

Wie zeigt sich denn dieser Spass?
Die Kids waren mit Begeisterung dabei, konzentrierten sich voll auf ihren Workshop und waren stolz, ihr Können zu präsentieren. Und ich glaube, das geht nur, wenn man eben natürlich an die Sache rangeht. Mit coolen Angeboten wird die Thematik Behinderung und Nichtbehinderung den Kids auch einfach gemacht und genau das ist gut. Es braucht keine Schwerfälligkeit und Gesprächsrunden sondern Aktion!

Eine andere Frage: warum ist deiner Meinung nach auf der Ebene Glanz und Gloria das Thema Behinderung und Integration nicht wirklich gegenwärtig?
Das Thema ist doch oft tabu, sind wir ehrlich. Die Unsicherheiten sind noch zu gross und auch die, die Einfluss haben, sind mit Berührungsängsten behaftet. Zudem glaube ich, dass es viele schlichtweg nicht interessiert. Das halte ich allerdings schon für veränderbar, es braucht wohl einfach viel Hartnäckigkeit. Die Haltung, dass sich andere, wie z. B. ihr, diesem Thema widmen sollen und man selber lieber nichts damit zu tun haben will, ist wohl weit verbreitet.

Wann leitest du einen Kurs für Kinder und Jugendliche mit und ohne Behinderungen bei uns?
Ich bin dabei! Wann, das sagst du mir. Gerne würde ich einen Workshop leiten, in dem die Kids singen und sich im Studio aufnehmen können, das Ganze begleitet durch einen Gitarristen. Dann können sie sich selbst hören, verbessern, gegenseitig unterstützen und sich Tipps geben. Ganz gemäss eurer Haltung: sie sollen selber aktiv sein und sich auch selbst integrieren müssen. Das wirkt am besten.

Mehr zum Workshop erfahrt ihr hier